Grundregeln für den Umgang mit Menschen
- Kritisieren, verurteilen und klagen Sie nicht.
- Geben Sie ehrliche und aufrichtige Anerkennung.
- Wecken Sie bei anderen lebhafte Wünsche.
Quelle: vgl. Dale Carnegie | Wie man Freunde gewinnt | S.79
Laut Dale Carnegie ist der stärkste Trieb des Menschen der Wunsch bedeutend zu sein. Deshalb kann man durch Anerkennung und Aufmunterung die besten Kräfte des Menschen mobilisieren. Allerdings sind damit keine Schmeicheleien gemeint, denn diese sind im Gegensatz zu Anerkennung unecht und selbstsüchtig und erzeugen eher mehr Schaden als Nutzen.
Im Endeffekt denken wir immer nur daran, was wir möchten. Allerdings interessiert das außer uns eigentlich keinen. Wenn wir von anderen Menschen etwas möchten, dann sollten wir bei dieser Person zuerst das Bedürfnis wecken, das zu tun, was wir wünschen.
Kritik ist übrigens im Normalfall nutzlos. Sie erzeugt meistens nur Unmut und tötet oft den Ehrgeiz. Denn die meisten Menschen beschuldigen sich nicht selbst, auch wenn sie im Unrecht sind, sondern suchen die Schuld bei anderen. Deshalb ist es am besten, andere Menschen nicht direkt zu verurteilen, sondern zu versuchen, die Dinge aus ihrer Perspektive zu sehen, um ihr Handeln zu verstehen.
Sich beliebt machen
- Interessieren Sie sich aufrichtig für die anderen.
- Lächeln Sie!
- Vergessen Sie nie, dass für jeden Menschen sein Name das schönste und wichtigste Wort ist.
- Seien Sie ein guter Zuhörer. Ermuntern Sie andere, von sich selbst zu sprechen.
- Sprechen Sie von Dingen, die den andern interessieren.
- Bestärken Sie den anderen in aufrichtiger Weise in seinem Selbstbewusstsein.
Quelle: vgl. Dale Carnegie | Wie man Freunde gewinnt | S.147
Sich bei anderen Menschen beliebt zu machen, ist laut Carnegie eigentlich gar nicht so schwierig. Wichtig ist es zuerst, freundlich zu sein und zu lächeln. Außerdem sollte man sich immer den Namen des Gegenübers merken. Denn der Name ist für die meisten Menschen das wichtigste und schönste Wort. Im Gespräch ist es wichtig, aufrichtiges Interesse zu zeigen und gut zuzuhören. Ein weiterer Trick ist, den anderen zu ermuntern über sich selbst und die Dinge, die ihn interessieren, zu sprechen.
Menschen überzeugen
- Die einzige Möglichkeit, einen Streit zu gewinnen, ist ihn zu vermeiden.
- Achten Sie des andern Meinung und sagen Sie ihm nie: „Das ist falsch“.
- Wenn Sie unrecht haben, geben Sie es ohne zu Zögern offen zu.
- Versuchen Sie es stets mit Freundlichkeit.
- Geben Sie dem andern die Gelegenheit, „Ja“ zu sagen.
- Lassen Sie hautsächlich den andern sprechen.
- Lassen Sie den andern glauben, die Idee stamme von ihm.
- Versuchen Sie ehrlich, die Dinge vom Standpunkt des andern aus zu sehen.
- Bringen Sie den Vorschlägen und Wünschen anderer Ihr Wohlwollen entgegen.
- Appellieren Sie an die edle Gesinnung des andern.
- Gestalten Sie Ihre Ideen lebendig.
- Fordern Sie die andern zum Wettbewerb heraus.
Quelle: vgl. Dale Carnegie | Wie man Freunde gewinnt | S.242
Wie kann man einen Streit gewinnen? Richtig: Indem man in gar nicht erst beginnt. Das ist laut Carnegie die einzige Möglichkeit, ansonsten kann man bei einem Streit nur verlieren.
Damit ein Streit erst gar nicht entsteht, ist es wichtig, auf die Meinung des anderen zu achten und nicht direkt zu sagen, dass etwas falsch ist. Denn es kommt auch oft vor, dass man danach feststellt, dass man selbst falsch lag. Deshalb sollte man versuchen, den Standpunkt des anderen nachzuvollziehen.
Wenn wir selbst im Unrecht sind oder einen Fehler gemacht haben, ist es laut Carnegie am besten, das direkt offen zuzugeben. Denn dadurch verringert man sehr schnell die Angriffsfläche.
Um andere Menschen zu überzeugen, ist Freundlichkeit immer der beste Weg. Ein Trick ist auch, das Gespräch so zu lenken, dass die andere Person immer nur mit „Ja“ antworten kann. So kann man die Gedanken der Menschen in eine andere Richtung lenken und sorgt für eine positive Grundstimmung. Beispielsweise würde wahrscheinlich keiner die Frage „Möchten Sie nicht auch ein glückliches und erfülltes Leben?“ verneinen.
Die meisten Menschen erzählen lieber über ihre eigenen Leistungen, anstatt zuzuhören, wie wir mit unseren Taten prahlen. Deshalb kann es auch sinnvoll sein, hauptsächlich den anderen sprechen zu lassen.
Außerdem ist es hilfreich, nur Vorschläge zu machen, damit die andere Person von selbst auf die Idee kommt, die man selbst bereits im Kopf hat. Denn wir möchten viel lieber etwas tun, was wir uns selbst ausgedacht haben. Und deshalb ist dann die Motivation viel höher, als wenn man jemanden befiehlt etwas zu tun.
Wenn nichts mehr hilft, dann kann man auf das menschliche Verlangen nach Bedeutung zurückgreifen, indem man die anderen zum Wettbewerb herausfordert. Damit ist der Wunsch gemeint, andere zu übertreffen und durch die Herausforderung kann man eben den Ehrgeiz der Menschen wecken. Denn jeder Mensch liebt das Gefühl, sich selbst zu bestätigen, seinen Wert zu beweisen, sich auszuzeichnen und zu gewinnen.
Menschen ändern, ohne sie zu beleidigen oder zu verstimmen
- Beginnen Sie mit Lob und aufrichtiger Anerkennung.
- Machen Sie den andern nur indirekt auf seine Fehler aufmerksam.
- Sprechen Sie zuerst von Ihren eigenen Fehlern, ehe Sie den andern kritisieren.
- Machen Sie Vorschläge, anstatt Befehle zu erteilen.
- Geben Sie dem andern die Möglichkeit, das Gesicht zu wahren.
- Loben Sie jeden Erfolg, auch den geringsten. Seien Sie herzlich in Ihrer Anerkennung und großzügig mit Lob.
- Zeigen Sie dem andern, dass Sie eine gute Meinung von ihm haben, und er wird sich entsprechend benehmen.
- Ermutigen Sie den andern! Geben Sie ihm das Gefühl, dass er seine Fehler spielend leicht verbessern kann.
- Es muss dem andern ein Vergnügen sein, Ihre Wünsche zu erfüllen.
Quelle: vgl. Dale Carnegie | Wie man Freunde gewinnt | S.289
Im letzten Kapitel geht Dale Carnegie noch darauf ein, wie man Menschen verändern kann, ohne sie zu beleidigen.
Weil es leichter ist, sich Unerfreuliches anzuhören, wenn man vorher für seine guten Eigenschaften gelobt wurde, sollte man Kritik mit Lob und aufrichtiger Anerkennung beginnen.
Außerdem ist es sinnvoll, Kritik nur indirekt zu äußern. Hier zwei unterschiedliche Beispiele:
- „Ich sind stolz darauf, dass deine Noten besser geworden sind, aber wenn du dich in Mathe mehr angestrengt hättest, dann wäre das Ergebnis noch besser.“
- „Ich sind stolz darauf, dass deine Noten besser geworden sind und wenn du dich im nächsten Jahr weiter so anstrengst, wirst du auch in Mathe eine solche Note heimbringen.“
Durch das Wort „aber“ kann es schnell passieren, dass an dem Anfangsteil gezweifelt wird und man die Aufrichtigkeit des Lobes infrage stellt. Deshalb ist es eben sinnvoller „aber“ durch „und“ zu ersetzen und die Kritik nur indirekt zu äußern.
Bevor man anfängt zu kritisieren, kann es auch hilfreich sein, zuerst über seine eigenen Fehler zu sprechen. Dadurch zeigt man, dass man auch nicht unfehlbar ist und die Kritik kommt nicht mehr ganz so schlimm rüber.
Man sollte auch darauf achten, dass der andere die Möglichkeit hat, das Gesicht zu wahren. Beispielsweise ist es nicht wirklich hilfreich, jemanden vor versammelter Mannschaft runter zu machen. Denn dadurch verletzt man den Stolz und die Würde des Menschen und sorgt für Unmut. Wenn jemand einen Fehler gemacht hat, wäre es beispielsweise besser der Person erst für die geleistete Arbeit zu danken. Außerdem könnte man sagen, dass man weiß, dass die Person das Möglichste getan hat und der Fehler nicht auf die mangelnden Fähigkeiten zurückzuführen sind.
Fazit
Wie ihr seht, liefert Dale Carnegie einfache Tipps, die man auch direkt umsetzen kann. Wenn ihr mehr zum Umgang mit euren Mitmenschen lernen wollt, würde ich euch das Buch auf jeden Fall empfehlen.