10.1.2021
Finanzen

George S. Clason: Der reichste Mann von Babylon

Babylon galt einst als Finanzzentrum der Welt. Die Bewohner brachten es zu erheblichem Reichtum. Aber wie haben sie das geschafft und können wir uns davon vielleicht etwas abschauen? Diesem Thema möchten wir heute mit dem Buch „Der reichste Mann von Babylon“ von George S. Clason nachgehen.
David Werner
Inhaltsverzeichnis

Laut George S. Clasons Buch "Der reichste Mann von Babylon" (*) sind die Babylonier so reich geworden, weil sie die den Wert des Geldes schätzten und die wirtschaftlichen Grundregeln kannten. Wie diese Erfolgsgeheimnisse aussehen, wird in zehn Kurzgeschichten gezeigt.

Der verwehrte Wohlstand

Babylon ist eine Stadt der Gegensätze: Reichtum und tiefste Armut liegen dort nicht weit auseinander. Die Erzählung beginnt mit dem Wagenbauer Bansir, der von der Hand in den Mund lebt. Obwohl er sein ganzes Leben hart geschuftet hat, hat er nichts von dem Reichtum Babylons. Zusammen mit seinem Freund Kobbi stellt er fest, dass sie eigentlich nicht besser dran sind als Sklaven, obwohl sie sich als freie Männer bezeichnen dürfen. Der Grund für ihre Situation: Sie haben keinen Wohlstand gefunden, weil sie nie danach gesucht haben.

Sie erinnern sich an ihren alten Freund Arkad, der in seiner Kindheit auch nicht besser dran war als die beiden. Trotzdem hat er es zu erheblichem Reichtum geschafft und ist der reichste Mann Babylons. Und er erklärt ihnen die Gesetze zur Entstehung von Reichtum.

Gesetze zur Entstehung von Reichtum

Fast jeder, der unverdient zu seinem Wohlstand gekommen ist, wird früher oder später wieder dahin zurückfallen, wo er hergekommen ist.

Menschen, die zum Geizhals mutieren und ihren Reichtum horten, haben Angst, das auszugeben, was sie besitzen, weil sie genau wissen, dass sie keine Möglichkeit haben, es zu ersetzen. Man sollte es also auch nicht übertreiben und knauserig werden.

Einer seiner wichtigsten Tipps lautet deshalb: Sich selbst zuerst bezahlen, indem man 10 Prozent seines Einkommens spart. Denn Reichtum erwächst wie ein Baum aus einem winzigen Samen. Das mag zwar im ersten Moment trivial erscheinen, aber wenn ihr mal darüber nachdenkt: Wie viele Menschen machen das tatsächlich?

Der Vorteil dabei ist auch, dass es irgendwann selbstverständlich geworden ist und man sich noch mehr anstrengt, um mehr zu verdienen. Das geht zum Beispiel, indem man sich mehr Wissen aneignet und sich in einem Beruf perfektioniert. Durch den höheren Verdienst steigt dann auch die Sparrate und das Selbstvertrauen.

Außerdem sollte man keine Ratschläge von Menschen annehmen, die selbst keine Ahnung haben. Denn das wird man im Normalfall mit seinen Ersparnissen bezahlen. Besser geeignet sind Menschen, die durch ihre Erfahrung etwas vorzuweisen haben. So kann man dann auch das Geld für sich arbeiten lassen, indem man es klug investiert – und der Zinseszinseffekt sorgt für den Rest.

Dabei sei ein kleiner, sicherer Ertrag auch weitaus besser als eine risikoreiche Investition – so das Buch. Vor allem wenn man an seine Altersabsicherung denkt, sollte man sein Kapital nicht gefährden.

Finanzplan aufstellen

Ein weiterer Tipp ist, sich einen Finanzplan anzulegen, um seine Einnahmen und Ausgaben besser kontrollieren zu können. Denn oft verwechseln wir notwendige Ausgaben mit Wünschen und geben dann zu viel Geld für unnötige Dinge aus – notfalls durch einen Kredit. Das sollte man aber tunlichst vermeiden, denn durch Konsumschulden leistet man sich Dinge, die man sich eigentlich gar nicht leisten kann.

Die Rolle des Glücks

Aber vielleicht hatten die Babylonier ja auch einfach viel Glück und sind deshalb reich geworden? Wenn man Glück als gerechte Belohnung für seine Anstrengungen betrachtet, dann ist das auch gar nicht von der Hand zu weisen. Dabei muss man allerdings schnell handeln, denn eine Gelegenheit wartet nicht darauf, genutzt zu werden. Glück kann also angelockt werden: Durch tatkräftiges Handeln und indem man die Gelegenheit nutzt.

Denn viele Menschen streben zwar nach Reichtum, erwarten aber, dass jemand vorbeikommt und es ihnen bringt. Dass das bei den wenigsten so abläuft, sollte wahrscheinlich klar sein. Deshalb sollte man auch Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen und die Schuld nicht ständig auf andere schieben.

Denn auf dem Weg zum Reichtum gibt es keine Abkürzung, wie viele immer erwarten. Denn derjenige, der keine Erfahrung mit dem Umgang mit Geld hat, wird es relativ schnell wieder verlieren.

Schulden

Beim Abbau von Schulden empfiehlt das Buch übrigens folgende Vorgehensweise: 70 Prozent des Einkommens zum Leben nutzen, 20 Prozent zum Schuldenabbau und 10 Prozent zum Aufbau von Vermögen. Schuldenabbau und Vermögensbildung müssen sich also nicht ausschließen.  

Arbeit

Außerdem sollte man Arbeit auch nicht als Feind, sondern als Freund ansehen. Denn ordentlich verrichtete Arbeit nutzt einem selbst am meisten und macht einen zum besseren Menschen.

Fazit

Obwohl Babylon lange Zeit eine sehr fortschrittliche Stadt war, konnte der Niedergang nicht verhindert werden. Heute ist von der einst glamourösen Stadt nicht mehr viel übrig, einige Weisheiten sind aber überliefert und können uns auch heute noch als Vorbild dienen.

Falls ihr mehr über den Weg zur finanziellen Freiheit wissen wollt, dann findet ihr hier noch die Buchvorstellung zu Bodo Schäfers Buch "Der Weg zur finanziellen Freiheit".

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