17.1.2021
Finanzen

Anthony Robbins: Money - Die 7 einfachen Schritte zur finanziellen Freiheit

Wie kann jeder finanziell frei werden? Diese Frage klärt Anthony Robbins in seinem Buch "Money".
David Werner
Inhaltsverzeichnis

Über den Weg zur finanziellen Freiheit gibt es ja bereits schon unzählige Bücher. Aber kaum eines ist so ausführlich wie MONEY“ (*) von Anthony Robbins. Damit ihr euch nicht durch die knapp 670 Seiten kämpfen müsst, stelle ich euch verschiedene Themen aus dem Buch vor. Jetzt schauen wir uns erst einmal die 7 Schritte zur finanziellen Freiheit an, danach kommt dann das Allwetter-Portfolio von Ray Dalio und im letzten Blogeintrag geht um die Strategien der besten Investoren unserer Zeit.

Schritt 1: Die wichtigste Finanzentscheidung des Lebens treffen

Als ersten Schritt sollte man die Entscheidung treffen, nicht mehr nur Verbraucher zu sein, sondern zum Investor zu werden. Denn als Angestellter reich zu werden, ist kaum möglich, da man Zeit gegen Geld tauscht – und unsere Zeit ist nur begrenzt.

Außerdem ist es wichtig, einen Prozentsatz festzulegen, den man in seinen persönlichen Freiheitsfonds investieren möchte. Das ist Geld, das man nie wieder anfasst und das für einen arbeitet. Am besten sollte man laut Robbins seinen Investmentplan automatisieren, um auch langfristig dabei zu bleiben.

Um den Sparbetrag zu erhöhen, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder weniger ausgeben oder die Einnahmen steigern. Das geht zum Beispiel indem man sich weiterbildet und somit seinen Marktwert erhöht. Sollte der Sparbetrag trotzdem zu niedrig sein, kann man auch über vermögenswirksame Leistungen oder eine betriebliche Altersrente nachdenken.

Schritt 2: Zum Insider werden und die Regeln lernen

Im zweiten Schritt sollte man die Regeln lernen und zum Insider werden. Dazu räumt Anthony Robbins erst einmal mit sieben Finanzmythen auf.

Beispielweise erklärt er, dass der Großteil der aktiv gemanagten Fonds es nicht schafft, den Markt zu schlagen. Also er spricht von 96 %, wobei das natürlich darauf ankommt, über welchen Zeitraum und mit welchem Index man den Fonds vergleicht.

Außerdem sollte man erkennen, dass die Gebühren für aktive Fonds im Normalfall nicht gerechtfertigt sind und dass das die Rendite langfristig gesehen massiv nach unten zieht.

Hier mal ein kleines Beispiel:
Wie viel Geld hat man, wenn man einmalig 100.000 € bei einer Jahresrendite von 7 % für 30 Jahre anlegt und dabei 3 % Gebühren zahlt?

Auswirkungen verschiedener Gebühren bei Investieren

Nach 30 Jahren bei einer Jahresrendite von 7 % und einer einmaligen Anlage von 100.000 €:

  • 0,5 % Gebühren: 661.437 €
  • 1 % Gebühren: 574.349 €
  • 2 % Gebühren: 432.194 €
  • 3 % Gebühren: 324.340 €

Alle Angaben ohne Gewähr und nicht inflationsbereinigt!

Natürlich sollte man sich wegen der Gebühren nicht verrückt machen, aber wie man sieht, macht er sehr wohl einen Unterschied, ob man in einen aktiv gemanagten Fonds mit hohen Gebühren investiert oder in einen kostengünstigeren ETF, wobei die meisten aktiv gemanagten Fonds den Vergleichsindex sowieso nicht schlagen können. Warum also nicht gleich in die passive Variante investieren?

Hier ist auch noch wichtig zu erwähnen, dass die vergangene Rendite natürlich keinen Schluss darauf ziehen lässt, wie sich der Fonds in der Zukunft entwickelt.

In diesem Kontext erklärt Robbins auch den Unterschied zwischen Finanzmaklern und treuhändischen Beratern.

Finanzmakler achten oft nur auf ihre eigene Provision und sind deshalb im Normalfall befangen, weil sie auch nur auf ein beschränktes Produktportfolio zugreifen können. Treuhändische Berater sind dahingegen verpflichtet, im Sinne der Kunden zu handeln. Deshalb eignen sie sich auch besser als persönliche Finanzberater.

Außerdem sollten wir auch erkennen, dass wir unser Leben selbst in der Hand haben. Deshalb sollte man im zweiten Schritt auch überprüfen, ob man sich mit selbstbeschränkenden Geschichten (bspw. die uns seit Kindheitstagen prägen) oder Emotionen ausbremst.

Schritt 3: Das Spiel so gestalten, dass man es gewinnen kann

Im dritten Schritt geht es darum, das Spiel so zu gestalten, dass man es auch gewinnen kann. Dazu sollte man erst einmal den konkreten Bedarf an Geld ausrechnen, den man für seine Träume benötigt. Denn oft haben wir laut Robbins astronomisch hohe Zahlen im Kopf, die aber einfach aus der Luft gegriffen sind. Und wenn man es sich konkret durchrechnet, wird man feststellen, dass der tatsächliche Bedarf oft viel geringer ist als angenommen.

Daraus kann man dann einen Investitionsplan erstellen, um herauszufinden wie lange es eigentlich braucht, um seine finanzielle Freiheit zu erreichen. Dazu sollte man auch festlegen, ob man eher konservativ, moderat oder aggressiv investieren möchte.

Außerdem liefert er 5 Tipps, um seine finanzielle Freiheit schneller zu erreichen:

1. Mehr sparen

Hier kann man einfach mal schauen, ob man seine Ausgaben reduziert bekommt, um das zusätzliche Geld zu sparen. Muss man Wasser zum Beispiel in Flaschen kaufen oder kann man sich nicht auch einfach Leitungswasser abfüllen? Oder gib es vielleicht Einsparungspotenzial bei der Hypothek?

2. Einkommen steigern

Um sein Einkommen zu erhöhen, muss man - wie anfangs schon gesagt – seinen Marktwert steigern. So kann man beispielsweise neue Fertigkeiten lernen und sich überlegen, wie man selbst einen Mehrwert bieten kann.

3. Steuern und Gebühren senken

Das geht zum Beispiel durch einen Discountbroker oder durch einen passiven Investmentansatz, der oft günstiger ist als ein aktiv gemanagter Fonds.

Und wie kann man Steuern sparen? Dazu kommen wir gleich noch im fünften Punkt.

4. Rendite steigern

Das geht beispielweise durch höhere finanzielle Bildung, sodass man bessere Investmententscheidungen treffen kann.

5. Leben ändern

Hier sollte man sich fragen, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, seine Lebensqualität zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken, indem man an einen anderen Ort umzieht – das muss nicht zwangsweise ein anderes Land sein. Je nachdem wohin man zieht, kann man vielleicht auch seine Steuerlast senken.

Schritt 4: Eine der wichtigsten Entscheidungen des Lebens treffen

Im vierten Schritt geht es darum, eine Asset-Allocation festzulegen. Also hier sollte man überlegen, wie viel Geld man in welche Vermögenswerte investieren und wie man diversifizieren will.

Weil niemand den Markt timen kann, schlägt Robbins eine passive Investmentstrategie vor, bei der man auch den Cost-Average-Effekt ausnutzen kann. Also dass man letztendlich zu einem Durchschnittspreis einkauft.

Hat man einmal eine Verteilung festgelegt, sollte man auch dabei bleiben und regelmäßig umschichten, um die Gewichtung beizubehalten.

Außerdem sollte man sich überlegen, wie risikoreich man investieren will. Und um festzustellen, wie hoch eure persönliche Risikotoleranz ist, könnt ihr zum Beispiel den Test der University of Missouri machen. Bei diesem Test müsst ihr Fragen beantworten und bekommt dann einen bestimmten Score – je nachdem wie risikobereit ihr seid (Dauer: ca. 5 min.).

Risikolevel bestimmen

Es kann auch sinnvoll sein, sich Zwischenziele zu setzen und einen kleinen Teil des Geldes in einem Traumfonds anzulegen. Das ist Geld, das nicht für morgen, sondern für heute ist – man darf es also ruhigen Gewissens ausgeben.

Schritt 5: Einen Einkommensplan für Leben erstellen

Im fünften Schritt sollte man sich überlegen, wie viel Geld man zu welcher Zeit in seinem Leben haben möchte.

Besonders sollte man sich Gedanken über seine Rente machen – auch wenn das Thema für viele wahrscheinlich noch relativ weit entfernt ist – macht es trotzdem Sinn, da man dann vor allem vom Zinseszinseffekt profitieren kann.

Bei einer einmaligen Einzahlung von 10.000 Euro entstehen so bei einer Rendite von 5 % pro Jahr nach 30 Jahren über 43.000 Euro. Nach 50 Jahren wären es bereits knapp 115.000 Euro.

Auswirkungen des Zinseszins

Nach 30 [bzw. 50] Jahren bei einer einmaligen Einlage von 10.000 €:

  • 3 % Jahresrendite: 24.273 € [nach 50 Jahren:   43.839€]
  • 5 % Jahresrendite: 43.219 € [nach 50 Jahren:  114.674€]
  • 7 % Jahresrendite: 76.123 € [nach 50 Jahren:  294.570€]

Alle Angaben ohne Gewähr und nicht inflationsbereinigt!

Außerdem geht Anthony Robbins in diesem Kapitel auf verschiedene Rentenversicherungen, wie zum Beispiel der Sofortrente oder der aufgeschobenen Rentenversicherung, ein.

Schritt 6: Investieren Sie wie die 0,001 Prozent

Zu diesem Thema gibt es einen eigenen Blogeintrag, deshalb möchte ich an dieser Stelle noch nicht alles vorwegnehmen. Nur so viel: Beim erfolgreichen Investieren geht es unter anderem um ein asymmetrisches Chancen-Risiko-Profil. Im Endeffekt sollten die Chancen also immer höher sein als die Risiken.

Schritt 7: Tun Sie es, genießen Sie es und teilen Sie mit anderen

Im siebten und letzten Schritt sollten wir optimistisch in die Zukunft schauen und bevorstehende Technologieumbrüche als Chance und nicht als Risiko sehen.

Wir sollten uns auch selbst dazu verpflichten, uns bereits jetzt reich zu fühlen. Denn der Weg zur finanziellen Freiheit muss natürlich keine Qual sein, sondern man sollte anfangen, Freude daran zu entwickeln. Hier ist also der Weg das Ziel.

Und wir sollten anfangen, dem Leben mit mehr Dankbarkeit zu begegnen und diese Dankbarkeit auch andere weitergeben, indem wir uns zum Beispiel ehrenamtlich engagieren oder indem wir regelmäßig spenden.

Am wichtigsten ist allerdings natürlich wie immer: Handeln. Denn was bringt uns das ganze Wissen, wenn wir es nicht umsetzen. Also: Worauf wartest du noch?

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