23.5.2021
Finanzen

Robert Kiyosaki: Rich Dad Poor Dad

Warum bleiben die Armen arm und warum werden die Reichen immer reicher?
David Werner
Inhaltsverzeichnis

Warum bleiben die Armen arm und warum werden die Reichen immer reicher? Ganz einfach: Weil die Reichen ihren Kindern beibringen, mit Geld umzugehen – so zumindest Robert Toru Kiyosaki in seinem Buch „Rich Dad Poor Dad*“. Für Robert Kiyosaki gab es in der Kindheit zwei Väter:

  1. Einmal seinen leiblichen Vater, der - obwohl er eigentlich einen guten Job als Lehrer hatte - immer knapp bei Kasse war.
  2. Neben diesem Poor Dad gab es aber auch noch den Rich Dad, den Vater eines Freundes, der nie die achte Klasse abgeschlossen hat und trotzdem mehrere Unternehmen besaß.

Letzter hat Robert die Gesetze über Geld beigebracht. Und wie die genau aussehen, schauen wir uns jetzt an.

Gelegenheiten nutzen

Wahrscheinlich kennt ihr alle die vorherrschende Meinung: Geh zur Schule, mach eine gute Ausbildung und dann wirst du mit einem gut bezahlten Job belohnt. Doch dann heiratet man, kauft sich ein Häuschen am Stadtrand und bekommt Kinder. Das Ergebnis: Das Leben wird immer teurer. Also arbeitet man härter, aber trotzdem will das Geld vorne und hinten nicht reichen. Man ist gefangen im Hamsterrad. Was also tun?

Um reich zu werden, müssen wir laut Robert Kiyosaki unsere Chancen erkennen. Denn Gelegenheiten kommen und gehen und sobald man eine erkannt hat, muss man schnell handeln.

Viele Menschen haben aber Angst davor, Risiken einzugehen. So kommt man im Leben aber nicht weiter. Denn laut Roberts reichem Vater schubst das Leben einen herum. Manche lassen das zu. Andere werden wütend und beschuldigen andere Menschen für ihre finanziellen Situation verantwortlich zu sein. Also zum Beispiel: Würde der Chef mir endlich mehr zahlen, dann wäre doch alles gar nicht so schwierig. Aber selbst wenn man dann mehr verdient, weil man beispielsweise den Job gewechselt oder eine Zusatzausbildung gemacht hat, wachsen mit steigenden Einnahmen auch die Ansprüche und es ist wieder nicht genug Geld da. Man ist zum Sklave des Geldes geworden. Deshalb die erste Lektion: Die Reichen arbeiten nicht für ihr Geld.

Robert Kiyosakis "Cashflow Quadrant"

In seinem Buch „Cashflow Quadrant“ beschreibt Robert Kiyosaki vier verschiedene Einkommenstypen:

Cashflow Quadrant nach Robert Kiyosaki

Auf der einen Seite haben wir die Angestellten und Selbstständigen.  

Um reich zu werden, sollte man aber auf die andere Seite – nämlich die Seite der Unternehmer und Investoren wechseln. Denn dann arbeitet das Geld für einen und man hält die Macht in den eignen Händen.

Der erste Schritt dazu wäre es, gründlich nachzudenken – am besten ohne Emotionen, damit nicht Gefühle das Denken übernehmen. Statt sich zu sagen: „Das kann ich mir nicht leisten“ sollte man sich lieber fragen: „Wie kann ich mir das leisten?“. So regt man das Gehirn zum Nachdenken an.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Um reich zu werden und vor allem auch reich zu bleiben, braucht man finanzielle Intelligenz – das Fundament für Reichtum. Eine der wichtigsten Regeln ist es hier, den Unterschied zwischen Verbindlichkeiten und Vermögenswerten zu kennen.

Betrachten wir das mal in einer Grafik. Hier haben wir eine Gewinn- und Verlustrechnung, bei der wir die Einnahmen und Ausgaben messen. Und wir haben noch eine Bilanz, in der wir Verbindlichkeiten mit Vermögenswerten abgleichen.

Robert Kiyosakis Definition ist da eigentlich relativ einfach: Verbindlichkeiten ziehen Geld aus der Tasche, Vermögenswerte bringen einem Geld ein.

Cashflow eines Vermögenswertes
Cashflow eines Vermögenswertes

Cashflow einer Verbindlichkeit
Cashflow einer Verbindlichkeit

Verschiedene Cashflows verglichen

Was lernen wir also? Um reich zu werden, sollten wir Vermögenswerte kaufen.

Der Cashflow einer mittellosen Person sieht beispielsweise so aus, dass die Ausgaben direkt durch die Einnahmen gedeckt werden. Verbindlichkeiten oder gar Vermögenswerte hat diese Person nicht.

Cashflow einer mittellosen Person
Cashflow einer mittellosen Person

Bei einer Person in der Mittelschicht kommen hier dann noch Verbindlichkeiten dazu, die auch aus den Einnahmen gedeckt werden müssen.

Cashflow der Mittelschicht
Cashflow der Mittelschicht

Bei einer reichen Person sieht das etwas anders aus. Denn hier kommen die Einnahmen aus den Vermögenswerten.

Cashflow einer reichen Person
Cashflow einer reichen Person

Aber was wäre denn jetzt konkret ein Vermögenswert? Robert Kiyosaki zählt hier folgendes dazu:

  1. Aktien
  2. Anleihen
  3. offene Investmentfonds
  4. Schuldscheine
  5. geistiges Eigentum
  6. Unternehmen, das einem gehört, das man aber nicht managen muss
  7. alles, was von Wert ist, man gut verkaufen kann und das einen Markt hat

Spezialfall Immobilie

Jetzt bleibt natürlich noch eine Frage offen: Wie sieht es mit der geliebten Immobilie aus? Hier muss man laut Robert Kiyosaki unterscheiden:

Eine selbst genutzte Immobilie zählt er zu den Verbindlichkeiten. Denn neben der Hypothek, kommen noch viele weitere Kosten auf einen zu, wie bspw. Grundsteuer, Versicherung, Unterhalt, Gas, Wasser, Strom, etc..

Das Problem ist, dass bei vielen Menschen das gesamte Vermögen im Eigenheim steckt. Es bleibt also kein Geld mehr übrig, um andere Chancen zu nutzen. Und wenn man das Haus verkaufen will, kann es auch gut sein, dass man nicht mehr die Summe bekommt, die das Haus wert ist und man damit sogar noch Verlust macht.

Eine Immobilie kann aber sehr wohl zu den Vermögenswerten zählen, wenn sie vermietet ist und damit Einnahmen generiert.

Finanziell unabhängig zu sein bedeutet dabei, einen Cashflow von seinem Vermögen zu erzeugen, von dem man leben kann.

Nochmal kurz auf den Punkt:

  • Reiche Menschen kaufen Vermögenswerte.
  • Die Mittelschicht kauft Verbindlichkeiten wie eine selbst genutzte Immobile und hält sie für Vermögenswerte.
  • Arme Menschen geben das Geld direkt aus.

Sich um seine eigenen Geschäfte kümmern

Im nächsten Schritt sollte man anfangen, sich um seine eigenen Geschäfte zu kümmern – was nicht bedeutet, dass man direkt seinen Job kündigen sollte. Aber man sollte anfangen, Vermögenswerte zu kaufen und Verbindlichkeiten wie Konsumschulden zu meiden.

Robert Kioyosaki kauft beispielsweise selbst Immobilien und Aktien von Startups – was aber natürlich nicht heißt, dass das die perfekte Lösung für jeden ist.

Sich selbst zuerst bezahlen

Generell sollte man sich selbst immer zuerst bezahlen – und zwar noch vor der Steuer. Das geht als Angestellter zugegebenermaßen ziemlich schlecht, aber gerade als Unternehmer kann man vieles vor Steuern zahlen – so Robert Kiyosaki.

5 Gründe, warum viele Menschen nicht reich sind

Das klingt ja alles schön und gut. Aber trotzdem sind viele Menschen nicht reich. Woran liegt das? Laut Robert Kiyosaki gibt es dafür fünf Gründe:

1. Angst

Und zwar nicht nur Angst vor Fehlern, sondern auch Angst davor, Geld zu verlieren. Aber das wird man auf dem Weg zum Erfolg eigentlich gar nicht verhindern können. Also irgendwas wir immer nicht wie geplant laufen.

Robert Kiyosaki empfiehlt gerade am Anfang nicht zu stark zu diversifizieren, sondern eher alles auf eine Karte zu setzen. Wobei das natürlich auch gewisse Risiken mit sich bringen kann. Diese solle man aber durch finanzielle Intelligenz verringern können.

2. Zynismus

Jeder kennt doch bestimmt einen Menschen, der die ganze Zeit sagt: „Das klappt doch sowieso nicht“. Diese Zweifel können uns so stark beeinflussen, dass wir dann letztendlich gar nichts machen, sondern auf die „richtige“ Gelegenheit warten. Um ein Vermögen aufzubauen, muss man diesen Pessimismus überwinden. So kann man bspw. bei Aktien mit Stopp-Kursen arbeiten.

3.  Faulheit

Diese Menschen wissen oftmals ganz genau was sie machen müssten. Aber ihre Faulheit hindert sie daran. So wird zum Beispiel die Ausrede vorgeschoben, keine Zeit zu haben, um dann in Ruhe fern sehen zu können.

4. Gewohnheiten

Hier geht es wieder darum, sich selbst zuerst zu bezahlen – selbst wenn man knapp bei Kasse ist. So wächst der Druck, seine Rechnungen zu bezahlen und man muss darüber nachdenken, andere Mittel und Wege zu finden, um Geld zu beschaffen.

Wenn ihr wissen wollt, wie man eine schlechte Gewohnheit ablegen oder eine neue Gewohnheit aufbauen kann, dann findet ihr dazu auch schon eine passende Buchvorstellung auf diesem Blog.

5. Arroganz

Diese Menschen wollen sich nicht weiterbilden und informieren sich nicht ausreichend über etwas – denn sie wissen ja angeblich schon alles. Dadurch verlieren sie mit Halbwissen Geld.

10 Schritte zum Reichtum

Das ganze Wissen bringt uns natürlich relativ wenig, wenn man dann nicht selbst ins Handeln kommt. Wie kann man jetzt also konkret starten? Dazu gibt Robert Kiyosaki 10 Schritte vor, die zur finanziellen Unabhängigkeit führen sollen.

10 Schritte zum Reichtum nach Robert Kiyosaki

1. Die Macht des Geistes

Hier braucht man ein starkes emotionales Motiv, warum man reich werden will. Wie beispielsweise, dass man frei sein und um die Welt reisen möchte, anstatt zu arbeiten.

2. Die Macht der Entscheidung

Wir können uns jeden Tag neu entscheiden: Wollen wir Geld ausgeben oder investieren, wollen wir etwas neues lernen oder uns einfach nur vor dem Fernseher berieseln lassen?

3. Die Macht der Beziehungen

Hier geht es darum, sich mit den richtigen Menschen zu umgeben. Das heißt natürlich nicht, dass alle Freunde reich sein sollten, aber wenn man ständig mit pessimistischen Menschen zusammen ist, kann es schnell passieren, dass man ihre Denkweise annimmt.

4. Die Macht des schnellen Lernens

Hier sollten wir sorgfältig das aussuchen, was wir lernen. Denn wir werden zu dem, mit was wir unser Gehirn nähren. Hilfreich können beispielsweise Seminare oder Kurse sein, die einen weiterbringen.

5. Die Macht der Selbstdisziplin

Hier geht es darum, sich selbst zuerst zu bezahlen und seine Ausgaben zu reduzieren.

6. Die Macht der guten Beratung

Hier empfiehlt Robert Kiyosaki nicht an den Beratern zu sparen und sie gut zu bezahlen. Denn davon profitiert man selbst auch wiederum, indem man von ihnen lernen kann und Fehler vermeidet.

7. Die Macht, für nichts etwas zu bekommen

Hier sollte man sich fragen, ab wann es sich denn für einen rechnet, wenn man sein Geld investiert bzw. sollte man laut Robert Kiyosaki auch am besten einen kleinen Bonus zu seinem Investment dazubekommen – bei begrenztem Risiko.

8. Die Macht des Fokus

Viele Menschen kaufen sich Luxusgüter, obwohl sie es sich eigentlich gar nicht leisten können. Am besten kauft man sich Luxus aber nur von dem Geld, das übrig ist.

9. Die Macht des Mythos

Kinder lernen sehr viel durch Nachahmen. Warum sollte man das als Erwachsener also nicht auch machen? Also: Ein Vorbild suchen und dann kann man bestimmte Verhaltensweisen nachahmen.

10. Die Macht des Gebens

Wenn man etwas haben will, muss man erst einmal geben – so Roberts reicher Vater. Sei es mit Geld oder Freundschaften. Also: Zuerst großzügig geben, dann wird einem gegeben.

Fazit

Aber das wichtigste ist natürlich wie immer, dass man überhaupt ins Handeln kommt.

Meiner Meinung nach ist das Buch für alle geeignet, die finanzielle Verantwortung für ihr Leben selbst übernehmen möchten – wobei man bedenken muss, dass nicht alles 1 zu 1 auf den europäischen Markt anwendbar ist.

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